Vordenker im Grünen Herzen Österreichs: In der Steiermark wird Abfall als zukunftsträchtige ökonomische Chance gesehen.
Recycling, Re-Use, Recovery und modernes Ressourcenmanagement – Abfall ist schon längst nicht mehr nur Abfall. In Zeiten des weltweiten Bevölkerungszuwachses und der damit verbundenen steigenden Nachfrage an Rohstoffen wird es immer wichtiger, das Wertstoffpotenzial von Abfällen stärker zu nutzen.
Ökologische, soziale Verantwortung
Österreichweit beträgt das Gesamtabfallaufkommen 60 Millionen Tonnen pro Jahr. „Mit dem Produkt Abfall muss noch viel Wertvolleres passieren, als es einfach nur zu deponieren oder zu verbrennen“, betont Landesrat Johann Seitinger die ökologische und soziale Verantwortung. Eine Verantwortung, die viele Unternehmen im Green Tech Cluster aktiv mitgestalten. Rund 20 % der Cluster Partner sind im Bereich der Abfall und Ressourcenwirtschaft tätig und wachsen doppelt so schnell wie die Weltmärkte. „Dank Abfall können wir in der Steiermark eine zukunftsfähige regionale Wirtschaftskraft mit großer sozialer Beteiligung entfachen“, so Seitinger.
Neue Ressourcenparks
Gelingen soll dies auch dank der innovativen Planung von Ressourcenparks, den Altstoffsammelzentren der Zukunft. Aktuell ist die Altstoffverwertung in der Steiermark auf rund 420 sogenannte Altstoffsammel zentren und Problemstoffsammelstellen aufgeteilt, deren kleinteilige Struktur bei Weitem nicht mehr den aktuellen Anforderungen der Branche entspricht.
Im Auftrag des Landes Steiermark wurden daher Modelle entwickelt, die den veränderten Ansprüchen gerecht werden. So werden in Zukunft unter anderem ergänzende Programme, wie zum Beispiel ReUse und Reparaturshops, oder auch Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung berücksichtigt. Auch der Wahl des zukünftigen Standorts dieser Anlagen wird größere Bedeutung zugemessen. Die Ressourcenparks garantieren – im Gegensatz zu kleinen dezentralen Einheiten – hohe fachliche Kompetenz des Personals, bürgerfreundliche Öffnungszeiten und die Erfüllung größtmöglicher Sicherheitsstan dards.
Re-Use
Das Konsumverhalten hat sich in unserer Gesellschaft in den letzten zwanzig Jahren deutlich verändert und zu einem Anstieg auch in der Qualität der entsorgten Gegenstände geführt. Immer mehr Bedeutung wird daher in Zukunft auf wertbeständiges Reparieren und die Weiterverwendung noch brauchbarer Gegenstände gelegt.
Die Relevanz des Themas ReUse im großen Maßstab zeigt sich auch in den Plänen der „Smart City Graz“. Die „Smart City Graz“ steht für eine energieeffiziente, ressourcenschonende und emissionsarme Stadt, in der neueste Energietechnologien zur Anwendung kommen. Im aktuellen Projekt „Smartup“ im Süden von Graz soll durch eine intelligente Vernetzung bereits bestehender Gewerbetriebe mit dem Schwerpunkt auf ReUse, Upcycling und Recycling ein Ressourcen und Energieverbund etabliert werden.
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